Bluthochdruck (Hypertonie)
Fast jeder dritte Deutsche hat einen erhöhten Blutdruck. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nimmt an, dass um die 50 % der Schlaganfälle und Herzinfarkte eine direkte Folge von Bluthochdruck sind und durch eine rechtzeitige Behandlung vermeidbar wären. Ab wann spricht man denn aber eigentlich von Bluthochdruck? Wie kommen die beiden bekannten Werte zustande? Wie bemerkt man einen hohen Blutdruck? Und was tut man, wenn man mit einer solchen Diagnose die Arztpraxis verlässt?
Was ist Bluthochdruck?
Bluthochdruck oder auch Hypertonie beschreibt einen dauerhaft erhöhten Blutdruck, der auf eine Erkrankung des Gefäßsystems zurückzuführen ist. Durch eine Verdickung der Gefäßwände und Ablagerungen in den Gefäßen verringert sich deren Durchmesser und die Elastizität. Das führt dann wiederum dazu, dass sie sich nicht mehr den natürlichen Schwankungen des Blutflusses anpassen können. Der Widerstand, den das Herz auszugleichen versucht, ist deutlich erhöht und der Blutdruck steigt. Das Risiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung wird durch eine Hypertonie entsprechend deutlich erhöht. Der Blutdruck wird anhand zweier Messwerte bestimmt. Der obere ist der systolische Wert. Dieser ergibt sich aus der Pumparbeit des Herzens und dem Gefäßwiderstand, während das Blut durch die Arterien gepumpt wird. Der untere Wert, der diastolische, gibt die Druckverhältnisse zwischen den einzelnen Herzschlägen an. Ein systolischer Wert von < 120 und ein diastolischer von < 80 mm Hg gelten dabei als optimal. Ab 140/90 mm Hg wird von Bluthochdruck gesprochen.
Ursachen
Bei ca. 90% der Bluthochdruck Patienten wird eine so genannte essentielle oder auch primäre Hypertonie diagnostiziert. Die Ursachen hierfür konnten bisher nicht zweifelsfrei herausgefunden werden. Die Forschung hat jedoch ergeben, dass genetischen Faktoren bei der Entstehung von Bluthochdruck einen erschwerenden Einfluss haben können. Die wesentlichen Komponenten, die eine solche Erkrankung hervorrufen können, sind jedoch, wie eine ungesunde Ernährung, wenig Bewegung und Stress, lebensstilbedingt. Bei einer sekundären Hypertonie, wie sie bei ca. 10% der Betroffenen diagnostiziert wird, liegt die Ursache für den dauerhaft erhöhten Blutdruck in einer bereits bestehenden Erkrankung wie beispielsweise einer Verengung der Nierenarterien.
Symptome
Eine Hypertonie verläuft häufig eine lange Zeit symptomlos. Folgende Anzeichen könnten jedoch für einen erhöhten Blutdruck sprechen:
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Schwindel
- Druckgefühl in der Brust
- Schlafstörungen
Diagnose
Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC), die Europäische Gesellschaft für Hyper-tonie (ESH) und auch die Deutsche Hochdruckliga (DHL) definierten die Blutdruckwerte, die über 140/90 mm Hg liegen, als die Grundlage einer Hypotonie-Diagnose. Damit der Arzt oder die Ärztin eine solche Erkrankung zweifelsfrei feststellen kann, muss der Blutdruck an verschiedenen Tagen mehrfach (i.d.R. drei Mal pro Messungstag) gemessen werden. Der Patient oder die Patientin sollte hierfür vorweg einige Minuten zur Ruhe kommen, damit das Ergebnis nicht durch eine vorangegangene körperliche Aktivität oder Aufregung beeinflusst wird. Falls ein Patient oder eine Patientin zuhause eigenständig Messungen durchgeführt hat, werden die entstandenen Werte ebenfalls berücksichtigt. Bei eventuellen Unklarheiten ist eine Blutdruckmessung über 24 Stunden eine übliche Maßnahme zur eindeutigen Diagnose.
Behandlung
Bei einer schweren Hypertonie werden durchaus frühzeitig verschiedene Medikamente verschrieben, die durch unterschiedliche Wirkungsweisen den Blutdruck senken können. Diurektika beispielsweise reduzieren die Blutflüssigkeitsmenge und damit den Druck auf die Gefäße und Beta-Blocker verhindern ein Andocken der Stresshormone am Herzen. Meistens wird jedoch zunächst eine deutliche Veränderung des Lebensstils empfohlen und erst nach einer bestimmten Zeit beurteilt, ob Medikamente zusätzlich notwendig sind. Die Deutsche Hochdruckliga legt Patienten folgendes nahe:
- Normalgewicht anstreben (BMI zwischen 18,5 und 25 kg/m2)
- mäßiger Alkoholgenuss
- wenig Kochsalz
- gesunde Ernährung
- Verzicht auf Nikotin
- regelmäßige Bewegung
- regelmäßiger Tagesablauf mit Pausen für Erholung und Entspannung
Ernährung
Eine ausgewogene, vollwertige Ernährung stellt die Basis eines gesunden Lebensstils dar und wirkt, wie bereits in den Empfehlungen der Deutschen Hochdruckliga zu erkennen ist, nicht nur präventiv, sondern auch tatsächlich blutdrucksenkend. Bei der Entwicklung der Treat it Ernährungsbox zum Beratungsschwerpunkt Herz-Kreislauf-Stärken haben wir alle offiziellen Empfeh-lungen führender Fachgesellschaften berücksichtigt, sodass du mit unseren Wochenmenüs bestens versorgt bist und dir deine Ernährungsumstellung leichter fällt. Was genau die optimale Ernährung bei einem erhöhten Blutdruck ist, kannst du hier nachlesen.
Quellen
- Informationen der Deutschen Gicht-Liga e.V. Abgerufen am 10. Dezember 2020 https://www.gichtliga.de/home.html
- Engel, B., Just, J., Bleckwenn, M., & Weckbecker, K. (2017). Therapieoptionen bei Gicht. Deutsches Ärzteblatt, 10.
- Hauner, H., Beyer-Reiners, E., Bischoff, G., Breidenassel, C., Ferschke, M., Gebhardt, A., Holzapfel, C., Lambeck, A., Meteling-Eeken, M., Paul, C., Rubin, D., Schütz, T., Vol-kert, D., Wechsler, J., Wolfram, G., & Adam, O. (2019). Leitfaden Ernährungstherapie in Klinik und Praxis (LEKuP). Aktuelle Ernährungsmedizin, 44(06), 384–419.
